Kaffeehaus und Kaffeekulturgeschichte

Im Herzen der Leipziger Altstadt, wenige Meter vom Alten Rathaus entfernt, befindet sich eines der weltweit ältesten erhaltenen Kaffeehäuser „Zum Arabischen Coffe Baum“. Es wurde bereits um 1500 erbaut, aber erst 1694 gegründet. Ab 1718 durfte der kurfürstlich-sächsische Hofchocoladier das erste Mal Kaffee ausschenken.

Während des Umbaus in den Jahren 1719/20 erhielt das Gebäude eine Portalplastik, die fortan als Haus- und Gewerbezeichen diente und 1720 den neuen Hausnamen „Zum Arabischen Coffe Baum“ begründete. Wer diese einzigartige barocke Plastik mit dem stattlichen Osmanen nebst kleinen Amor letztlich in Auftrag gegeben, wer sie geschaffen und wer sie bezahlt hat, bleibt bis zum heutigen Tag ein Geheimnis. Der Legende zufolge hatte Kurfürst August der Starke eine Liaison mit der Wirtin Johanna Elisabeth Lehmann. Aus Dank für die erbrachten Liebesdienste soll er ihr die prächtige Plastik gestiftet haben.

In den historischen Gasträumen des Erdgeschosses hatten berühmte Dichter, Komponisten und Universitätsgelehrte ihren eigenen Stammtisch, an dem sie philosophieren, spielten, speisten und natürlich auch „ein wenig“ tranken: Goethe, Lessing, Liszt, Wagner, Schumann, Gellert, Napoleon, usw.

In der zweiten Etage laden Café Français, ein Arabisches und ein Wiener Café zum Kaffeeklatsch und machen Lust auf das Kaffee-Museum in der dritten Etage, das an Shop (Ladenküche von 1920) und Kaffeeküche vorbei über eine schmale Stiege zu erreichen ist. In 16 Räumen wird der Besucher mit 300 Jahren Kaffeekulturgeschichte bekannt gemacht. Über 500 Ausstellungsstücke, wie Kaffeemühlen, Meissener Porzellan, Bachs Kaffeekantate, Kaffeetassen (darunter eine, aus der Napoleon 1813 trank), Röstgeräte, Kaffeezubereitungsgefäße, Blümchenkaffee und vieles mehr werden präsentiert.

Zum Arabischen Coffe Baum
Kleine Fleischergasse 4
04109 Leipzig
http://www.coffe-baum.de

Alex

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