In der Laienpresse, aber auch von manchen Ärzten wird vielfach behauptet, dass Kaffee dem Körper Wasser entziehe und somit nicht zur Flüssigkeitszufuhr hinzugezählt werden dürfe. Dies ist jedoch nach Auffassung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e. V., die sich auf neuere Studien berufen, wissenschaftlich nicht haltbar. Die DGE dazu wörtlich: „Das Getränk Kaffee ist ein wichtiger Teil der täglichen Gesamt-Wasserzufuhr. In der Flüssigkeitsbilanz kann Kaffee in aller Regel so wie jedes andere Getränk behandelt werden. Die Geschichte vom Kaffee als Flüssigkeitsräuber beruht auf einem Irrtum, ist also eine Mär“.

Zwar gibt es auch (zumeist ältere) Studien, die eine entwässernde Wirkung von Kaffee zeigen konnten, diese gehen jedoch zum einen meist von unrealistisch hohen Koffeindosierungen aus, und – schwerwiegender noch – die Testpersonen mussten eine längere Zeitspanne (von einigen Tagen bis zu drei Wochen) vor dem Versuch auf koffeinhaltige Getränke verzichten. Neuere Untersuchungen belegen jedoch, dass die diuretische (harntreibende) Wirkung des Koffeins (bzw. koffeinhaltiger Getränke) nur Personen betrifft, die nicht regelmäßig koffeinhaltige Getränke genießen. Dagegen scheint bei „gewohnheitsmäßigen“ Kaffeetrinkern die unbestreitbar vorhandene entwässernde Wirkung des Koffeins in reiner Form durch die Darreichungsform als koffeinhaltiges Getränk neutralisiert zu werden und keine negative Auswirkung auf die Flüssigkeitsbilanz zu haben. Mit anderen Worten: regelmäßiger Kaffeegenuss macht „immun“ gegen den harntreibenden Effekt des Koffeins.

Der in vielen Restaurants übliche Brauch, Kaffee mit einem Glas Wasser zu servieren, dient also nicht dazu, einen etwaigen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Ebenso wie das Glas Wasser zum Wein soll es vielmehr den Gaumen „neutralisieren“ und die Geschmacksnerven empfänglich für den Genuss des nächsten Schlucks Kaffee machen.

Quelle: Wikipedia

7 KOMMENTARE

  1. Also meine Erfahrung mit Kaffee zeigt schon, dass er in gewisser Weise entwässern kann. Ist es nämlich Brühkaffee, fang ich an nasse Hände und Füße zu bekommen. Das passiert mir bei Kaffee aus der Espressomaschine nicht. Unabhängig auch davon, wie hochwertig der Kaffee ist.
    Ich denke, die entwässernde Wirkung scheint glaubwürdig, da man doch öfter mal aufs Örtchen muss, als sonst. Mir geht das jedenfalls so. Viel Flüssigkeit aus dem Kaffee hält sich meiner Ansicht nach, nicht im Körper. :-)

  2. […] Unter der Kategorie “Kaffee und Gesundheit” haben wir bereits darüber berichtet, dass Kaffee nicht entwässernd wirkt, gut im Kampf gegen Karies und für empfindliche Männerhaut ist, Muskelschmerzen vorbeugt, fit macht und sogar bei Hitze gesund ist. […]

  3. Also meine eigene Erfahrung und auch das stark vertrocknete Aussehen einiger Arbeitskollegen, die täglich viel Kaffee ohne zusätzliche Wasserzufuhr trinken, lassen mich stark an der Darstellung zweifeln, dass Kaffee angeblich nun doch nicht entwässernd wirkt. Egal, aus welcher Art Maschine ich meinen Kaffee trinke, ich spüre förmlich im Laufe des Tages, dass durch ihn mein Körper austrocknet, wenn ich nicht viel Wasser dabei trinke. Ein Arbeitskollege, der sich praktisch nur von Kaffee und Zigarretten ernährt, sieht mit 45 aus wie 70. Mir scheint eher, dass hier nur von der Kaffee-Lobby pseudowissenschaftliche Werbung gemacht werden soll.

  4. Ab wann ist man denn Gewohnheitskaffeetrinker nach dieser Studie? Gibt es da auch was drüber. Ich trinke erst seit ca 3 Jahren regelmäßig viel Kaffee und ein gewisses Austrocknen meine ich schon bemerkt zu haben… Jedenfalls wird es nichts schaden das Glas Wasser zu dem Kaffee dazu zutrinken.

  5. Also irgendwie scheint die Wissenschaft nicht einer Meinung zu sein… Mal ist Kaffe entwässernd, mal nicht… Für mich steht fest: Kein Mythos.

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